26.05.2020

 

Die AG Monitoring

Zwei Beispiele aus der Stadt Frankfurt (Oder) und der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Zwei Städte, zwei Bundesländer, zwei Antworten auf die Frage: Wie kann Kooperation im Bildungsmonitoring gelingen? Sowohl die Hanse- und Universitätsstadt Rostock als auch Frankfurt (Oder) haben mit der Gründung einer Bildungsmonitoring-AG das Vorhaben eines Datenbasierten Kommunalen Bildungsmanagements um einen weiteren möglichen Baustein ergänzt.

 

In Rostock arbeitet die 2017 gegründete „AG Datenerfassung“ daran, Informationsbedarfe im Bildungsmonitoring mit denen der bildungsrelevanten Fachplanungen abzustimmen. Bildungsmonitorer, Fachplaner*innen, andere bildungsrelevante Ämter und die Statistikstelle eruierten die Datenbestände der Hanse- und Universitätsstadt, um anschließend gezielt Datenbedarfe hinsichtlich der Fragestellungen im Bildungsmonitoring zu definieren. Datenzugänge und Routinen für die Datenabfrage wurden vereinbart, Synergien zwischen den Bereichen erkannt und ausgebaut. Die „AG Datenerfassung“ beschäftigte sich unter anderem intensiv mit fachlichen Aspekten der Kennzahlen und Indikatoren des Anwendungsleitfadens für das kommunale Bildungsmonitoring. Die Ergebnisse der AG flossen schließlich in das Indikatorenkonzept des ersten umfänglichen Bildungsberichts der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ein. „Durch die regelmäßige Zusammenarbeit in der AG können weiterführende und vertiefende bildungsrelevante Themen bearbeitet werden. Eine Abfrage und Abstimmung zu Bedarfen und Themenwünschen der Teilnehmenden hat sich als hilfreich erwiesen, um die AG lebendig zu halten“, so Raul Janetzky, Bildungsmonitorer der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

 

In Frankfurt (Oder) wurde Anfang 2020 die „AG Bildungsreport 2020“ gegründet. Wie im Namen bereits anklingt, arbeitet diese AG gezielt an der Erstellung des zweiten Bildungsreports, der sich dem Schwerpunkt „Fachkräftesicherung in der Bildungsregion Frankfurt-Słubice“ widmen wird. Für die AG wurden vier Sitzungen geplant, in denen die AG-Mitglieder aus beiden Teilen der Doppelstadt relevante Fragestellungen für die Region diskutieren, Datenzugänge vereinbaren und die vorläufigen Ergebnisse der Auswertungen für den Bericht auf Grund ihrer Expertise in den Bereichen der Beruflichen Bildung, Berufsorientierung und Studienorientierung interpretieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus Bereichen wie Wirtschaftsförderung der Stadt, HWK, IHK, Schulen, Agentur für Arbeit sowie Studienberatung. In der Auftaktsitzung wurden die Ziele der AG abgestimmt sowie ein Rahmen für die Zusammenarbeit besprochen, der schriftlich festgehalten wurde und in der zweiten Sitzung beschlossen werden soll. „Es hat sich ausgezahlt, die Ziele des Bildungsreports bereits einige Monate vor der ersten Sitzung in Einzelgesprächen und im Bildungsbeirat sowie bei der Frankfurt-Słubicer Bildungskonferenz zu kommunizieren. Bereits nach der ersten Sitzung war zu erkennen, dass bei den Teilnehmenden ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des Bildungsmonitorings und für den Mehrwert des geplanten Bildungsreports geweckt bzw. gestärkt wurde. Es entstand ein Stimmungsbild, zu welchen Kapiteln des Reports der größte Informationsbedarf besteht und welche Fragestellungen den Fachexpert*innen aus den unterschiedlichen Bereichen wichtig sind“, so Frau Majchrzak, Bildungsmonitorerin der Stadt Frankfurt (Oder).

 

Die Arbeitsgruppen verfolgen unterschiedliche Ziele: Während die AG in Rostock langfristig als verwaltungsinterne Austausch- und Abstimmungsplattform umgesetzt wird, ist die AG in Frankfurt zeitlich an die Erstellung des Bildungsberichts gebunden. Beide AGs erfahren großen Zuspruch und zeigen, dass der Aufbau erfolgreicher Kooperationsstrukturen einen Zuschnitt auf die Bedarfe vor Ort erfordert. Weitere Zielsetzungen und Ausgestaltungen von Arbeitsgruppen im Rahmen eines Bildungsmonitorings sind ebenso denkbar. In jeder Form kann eine Arbeitsgruppe Vertrauen in das Bildungsmonitoring und somit in das DKBM aufbauen, die Bekanntheit steigern und den Mehrwert sichtbar machen, indem relevante Akteure auf der jeweils entsprechend der Zielsetzung gewählten Ebene in den Entwicklungsprozess eingebunden werden.

 

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